top of page

Teddyzwergkaninchen

​

Mitnahme - der Transport

Kaninchen richtig transportieren

 

Obwohl jedes Kaninchen natürlich nicht gern sein gewohntes Habitat verlässt und wir unsere Langohren deshalb natürlich vorzugsweise in ihrem Gehege und ihrem Auslauf lassen, müssen die Tierchen doch hin und wieder mal zum Tierarzt oder an einen anderen Ort gebracht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Tiere nicht überhitzen, ihnen nicht kalt wird und sie sich sicher und geschützt fühlen.

 

Die Transportbox

​

Für den Transport ist eine sichere Transportbox unerlässlich. Diese sollten groß genug sein, dass ein bis zwei Tiere bequem drin liegen und sich auch bewegen können. Für Zwergkaninchen eignen sich Boxen ab einer Größe von Länge 40 x Tiefe 30 x Höhe 25 cm, für größere Rassen sollten die Boxen natürlich entsprechend größer sein. Die Box sollte über Lüftungsschlitze und über einen geschlossenen und urindichten Boden verfügen. Eine Öffnung nach vorne ist sinnvoll, damit die Tiere ggf. sogar selbst in die Box gehen. Allerdings ist es häufig problematisch, unwillige Kaninchen durch eine vordere Öffnung herauszubekommen. Deshalb muss die Box oben einen leicht zu öffnenden, großen Deckel besitzen, damit die Tiere so leicht herausgehoben werden können. Alle Öffnungen müssen über Klappen verfügen, die beim Transport fest verschlossen werden können. Besteht der Deckel aus einem Gitter, sollte dieses immer abgedeckt werden, denn die Kaninchen fühlen sich sonst in der Box nicht sicher. Klemmen Sie eine Pappe in das Gitter oder legen Sie ein Tuch darüber (damit der Griff noch sicher angefasst werden kann, sollte in das Tuch eine Öffnung für den Griff geschnitten werden). Bei Regen oder starkem Wind sorgt ein über die Box gelegtes Tuch für zusätzlichen Schutz, auf eine gute Belüftung der Box ist dabei aber unbedingt zu achten. Im Sommer staut sich die Hitze zu stark unter dem Tuch!

​

Nicht geeignet:

​

Durchsichtige Behälter: Die Tiere fühlen sich darin nicht sicher. Oben offene Behälter wie Körbe oder Kisten: Die Kaninchen können in Panik heraus springen oder auch heraus geschleudert werden, auch ein über den Korb gelegtes Tuch verhindert das nicht. Komplett geschlossene Behälter: Hier droht Überhitzung und vor allem Erstickungsgefahr. Auch ein Transport auf dem Arm ist extrem gefährlich, die Tiere könnten sich heraus winden und schlimmstenfalls tief fallen und sich verletzen.

 

Die Ausstattung des Transportbehältnisses

​

Auf dem Boden der Box wird ein dickes Handtuch platziert, dies ist sauber und vermindert Staubentwicklung. Einstreu eignet sich nicht für die Transportbox, sie staubt zu stark und das ist gerade bei Tierarztbesuchen unerwünscht. Leider scharren die Kaninchen das Handtuch auch mitunter beiseite, deshalb ist es besonders wichtig, bei längeren Fahrten den Boden der Box zwischendurch zu säubern, damit die Tiere nicht in ihren feuchten Ausscheidungen sitzen. Nagen die Kaninchen gern an Stoffen oder Handtüchern, wäre Zellstoff (Küchentücher - achten Sie darauf, dass die Tücher wasserlöslich sind), Hanf- oder Flachsmatten oder sogar alte Tageszeitungen (keine Hochglanzproduke, nur schlichte Tageszeitungen) eine bessere Wahl.

​

Ein ordentlicher Heuvorrat darf in der Box nicht fehlen. Für den Tierarztbesuch oder andere kurze Aufenthalte in der Transportbox reicht ein Stück Gurke, um den Flüssigkeitsbedarf der Tiere zu decken. Bei längeren Transporten werden mehrere Gurkenstücke und weiteres Grünfutter in den Transporter gelegt, alle halbe Stunde wird angehalten und nach den Tieren geschaut, wobei ihnen immer auch Wasser angeboten wird. Futter in der Transportbox ist sehr wichtig, denn fressen beruhigt die Nerven und ein Transport ist immer sehr stressig für die Tiere.

 

  • Heu (zum Mümmeln und zur Beschäftigung bzw. Ablenkung, der Geruch ist vertraut, es dient auch zur Beruhigung)

  • Futter (wasserhaltiges Gemüse, Leckerchen zum Ablenken)

  • Wasser (auf langen Fahrten, hier eigenen sich Wasserschalen für Vogelkäfige, diese kann man in die Gittertür einhängen)

  • Snuggle Safe oder Wärmflasche (nach OPs, im Winter, bei geschwächten Tieren)

  • Handtuch (gegen Wegrutschen, Wärme, ist gemütlich)

  • Stroh (manche Kaninchen weigern sich, ihr Geschäft auf die Decke/das Handtuch bzw. den nackten Boden der Box zu machen)

  • Ggf. Decke darüber hängen (schützt vor Zug, Kälte und gibt ein Höhlengefühl)

 

Generell ist es immer gut, Kaninchen mindestens zu zweit zu transportieren. Es gibt immer mal wieder Situationen, in denen dies nicht möglich ist (schwere Verletzung, Parasiten oder auch das Abholen oder Bringen eines Tieres ins neue Zuhause), aber bei Fahrten zum Tierarzt, in die Pension, usw. ist es ratsam, einen Partner mitzunehmen. Dies verringert die Angst, denn geteiltes Leid ist halbes Leid!

 

Zu zweit oder allein?

​

Es hängt sehr stark vom Charakter der Tiere und ihrem Gesundheitszustand ab, ob sie allein oder zu zweit transportiert werden sollen. Für längere Fahrten wäre ein Freund, der beruhigt, schön, aber nur, wenn das Kaninchen in der Gruppe einen engen Partner hat, mit dem es gern nah beieinander liegt. Jungtiere haben gern die Mutter oder Geschwister dabei. Aber manche Kaninchen zicken in der Box sofort herum und wollen ihre Ruhe haben, sie sollen allein transportiert werden. Auch kranke Tiere brauchen Ruhe und werden von Artgenossen meist eher gestresst als beruhigt.

 

Verhalten während der Fahrt

​

Auch hier gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollen:

​

  • Die richtige Temperatur (Klimaanlage bzw. Heizung einschalten, niemals das Tier einem Zug aussetzen)

  • Fenster geschlossen halten wegen Zuggefahr

  • Nicht rauchen

  • Keine laute Musik

  • Vorausschauend fahren (früh und sanft bremsen, langsam um Kurven fahren, nicht ruckartig anfahren)

  • Leise und beruhigend mit den Tieren reden

  • Niemals das Tier alleine im geschlossenen Auto zurücklassen. Selbst bei geringer Außentemperatur kann sich ein geschlossenes Auto sehr schnell aufheizen und das Tier stirbt einen qualvollen Hitzetod.

                

Bei Hitze und Kälte immer gut verpackt

​

Alle Transporte müssen in so kurzer Zeit wie möglich durchgeführt werden. Die Tiere dürfen niemals - auch nicht für fünf Minuten - allein im Auto verbleiben.

 

Autos heizen sich im Sommer sehr schnell sehr stark auf. Hier droht nach kurzer Zeit ein Hitzeschlag. Vor der Fahrt sollte das Auto gut durchgelüftet werden und ggf die Klimaanlage angeschaltet werden. Aber kühlen Sie das Auto nicht zu stark herunter, auch die plötzliche Kälte kann, gerade bei kranken Tieren, zu Kreislaufproblemen führen. Ein Kühlakku auf dem Transporter kühlt nur sehr geringfügig (siehe auch: Wirkung von Kühlakkus ), kann aber helfen, falls keine Klimaanlage vorhanden ist. Im Winter sollte das Auto vor der Fahrt aufgewärmt werden, denn gerade kranke Wohnungstiere vertragen einen plötzlichen Temperaturabfall nicht. 20 - 22 °C im Auto wären optimal.

 

Bei längeren Fahrten sollte alle 30 Minuten ein Stopp eingelegt werden, um die Tiere zu kontrollieren. Halten Sie die Fenster geschlossen um Zugluft zu vermeiden. Rauchen Sie nicht während der Autofahrt (oder überhaupt in Räumen, in denen sich die Kleintiere aufhalten). Verzichten Sie auf laute Musik und reden Sie ggf. beruhigend und leise mit dem Tier.

​

Im Winter ist eine Wärmeflasche sinnvoll. Bevorzugt wird ein Snuggle Safe verwenden, da sie die Wärme lange halten. Die Wärmeflasche sollte immer nur handwarm sein, sie darf die Box auf keinen Fall zu stark aufheizen! Sie wird nur auf einer Seite der Box unter die Box gelegt, das Kaninchen muss selbst bestimmen können, ob es die angebotene Wärme nutzt oder nicht. Die Wärmequelle wird nicht in die Box gelegt, da die Kaninchen dazu neigen, diese anzunagen.

 

Der richtige Platz im Auto - Wohin mit der Box?

​

Die Box gehört auf keinen Fall in den geschlossenen Kofferraum, dieser ist zu schlecht belüftet. Im offenen Kofferraum sollte die Box mittig aufgestellt und gut gesichert werden. Ein Transport auf der Rückbank oder dem Beifahrersitz wäre möglich. Damit die Box dort gerade steht, wird ein gerolltes Handtuch oder was entsprechend passendes drunter gelegt. Die Box sollte angeschnallt werden, dabei wird der Gurt nach Möglichkeit durch den Haltegriff gezogen. Es ist ebenfalls möglich, die Transportbox im Fußraum des Beifahrersitzes oder im hinteren Fußraum abzustellen. Auch dort sollte sie möglichst irgendwie gesichert werden, damit sie nicht herum rutscht. Achten Sie darauf, dass die Box nicht von der Klimaanlage direkt angepustet wird, stellen Sie die Belüftung für den Fußraum ab oder stellen Sie eine Pappe dazwischen.

​

Generell gelten Tiere und geeignete Behältnisse als Ladung, dementsprechend muss so gesichert werden, dass niemand gefährdet werden kann.

​

  • Rücksitz: In einem ADAC Crashtest mit einer 4 kg Plüschkatze wurde festgestellt: Beim Aufprall des Fahrzeuges mit 50 km/h beginnt die auf der Rücksitzbank platzierte Box an den Gurtverankerungen aufzureißen, der Dummy schießt mitsamt der zerbrechenden Gittertüre in die Rückenlehne des Beifahrers.

  • Beifahrersitz: Der Beifahrerairbag muss ausgeschaltet werden, ebenfalls besteht bei einem Unfall die Gefahr des Aufreißens der Box.

  • Fußraum vorne: bei einem Frontal Crash kann der Motor in den Innenraum gedrückt werden, ebenso entsteht Zug durch die Lüftung.

  • Kofferraum: Die Transportbox sollte mittig, quer zur Rückbank platziert werden, so verteilen sich Kräfte eines Aufpralls gleichmäßiger (für größere Boxen).

  • Fußraum hinten: Dies ist der sicherste Platz, aber immer die Lüftung ausschalten (für kleinere Boxen).

bottom of page